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Live Content läuft in Echtzeit zu einem bestimmten Zeitpunkt, mit Content-Marketing beziehungsweise Content-Verwertung kannst Du im Nachgang die Inhalte zusätzlich langfristig nutzen. Das ist für Marketer, Unternehmen, Eventmanagerinnen oder Influencer interessant, weil sie so mit wenig Aufwand mehr Menschen auf unterschiedlichen Kanälen erreichen können. 

 

Was ist Live Content Marketing?

Content-Marketing ist eine Marketingstrategie, bei der relevante Inhalte erstellt und geteilt werden. Der Fokus liegt also auf dem Content. Ziel ist es, nicht direkt für Produkte oder Dienstleistungen zu werben, sondern nützlichen Mehrwert zu bieten. Durch hochwertigen Content sollen Vertrauen aufgebaut, Kunden informiert und langfristige Beziehungen aufgebaut werden. Letztendlich dient Content-Marketing dazu, potenzielle Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden so lange wie möglich zu binden. So verhält es sich auch beim Live Content Marketing. Es ist ebenso eine Marketingstrategie, bei der Du Inhalte in Echtzeit mit Deinem Publikum teilst. Dies ist eine gute Möglichkeit, Zielgruppen direkt anzusprechen und Informationen persönlicher zu vermitteln. Zu den Zielen zählen allgemein: Marke(n) bekannter machen, Engagement und Community fördern sowie Verkäufe steigern.

Warum Inhalte weiter nutzen?

Die Antwort liegt auf der Hand: Du investierst Zeit, Mühe und häufig Geld in eine Live-Veranstaltung. Da wäre es doch schade, die Inhalte danach zu vergessen. Durch die Wiederverwertung nutzt Du diese Inhalte nochmal und erreichst bestenfalls mehr Leute. Zudem stärkst Du Deine Markenbekanntheit und schaffst Vertrauen durch kontinuierliche Informationsvermittlung. Wenn Du also Deinen Live Content aufgezeichnet hast, kannst Du mit vergleichsweise wenig Aufwand daraus Kurzvideos, Screenshots, Grafiken, Audioformate oder Werbebanner gestalten. Vielleicht möchtest Du auch das gesamte Event als Video-on-Demand-Inhalt langfristig veröffentlichen. Wir empfehlen Dir, eine Liste mit möglichen Umsetzungen zu erstellen und Dich daran abzuarbeiten. Überlege, welche Formate für Deinen Live Content passen.

Ideen und Impulse

Unter den folgenden Punkten gehen wir näher auf mögliche Formatideen ein. Dafür eignen sich beispielsweise Follow-ups, Befragungen, Bewertungen, Ankündigungen, Einladungen, Zusammenfassungen, Serien etc.

Video-on-Demand-Inhalte veröffentlichen

Du hast einen Livestream geplant und möchtest die gesamte Veranstaltung aufzeichnen. Eine gute Idee, wenn Du beispielsweise einen YouTube-Kanal (oder andere Social Accounts) besitzt, auf dem Du das Event im Nachhinein veröffentlichen kannst. Dafür lohnt es sich möglicherweise, die Inhalte in kleinere Videos zu schneiden. Manchmal kann es aber auch ratsam sein, lange Szenen, ganze Vorträge oder Workshops in voller Länge zu zeigen. Du weißt selbst am besten, wie Dein Content einfach zu konsumieren ist. Erstellst Du also Videoinhalte, die Du langfristig verfügbar machst, erreichst Du auch die Menschen, die Deinen Live Content nicht mitverfolgen konnten. Außerdem haben alle Zuschauerinnen und Zuschauer die Option, sich die Inhalte noch einmal anzusehen. Möglicherweise lässt sich daraus eine Art Serieninhalt erstellen.

Podcast- oder Vodcast-Episoden erstellen

Apropos Serien: Wenn auf Deiner Veranstaltung große Redeanteile wie bei Workshops oder Vortragsreihen stattgefunden haben, kannst Du diese Inhalte in Podcast- oder Vodcast-Episoden umwandeln. Es gibt viele Menschen, die gerne von unterwegs über Kopfhörer Inhalte konsumieren. Bei einem Vodcast gibt es zusätzlich auch ein Bild – erfahre mehr darüber in einem Artikel.

Blogbeiträge oder Artikel schreiben

Wichtige Punkte oder Erkenntnisse aus Deinem Live Content kannst Du in Artikeln aufarbeiten und eventuell sogar mit noch mehr Experteninformationen ergänzen. Das funktioniert natürlich nur, wenn Du eine Plattform hast, auf der Du das veröffentlichen kannst. Das kann eine eigene Website, ein Webshop oder ein Social-Media-Kanal sein. Bedenke dabei, wo sich Deine Zielgruppe im Netz bewegt. Auf LinkedIn liest man beispielsweise vieles über Business-Themen. Für YouTube eignen sich zahlreiche Thematiken, die dann als Videobeitrag veröffentlicht werden können. So konsumieren Deine Zielgruppen den zuerst als Live Content gesendeten Inhalt zu einem späteren Zeitpunkt in kleineren Häppchen, die auch noch für SEO hilfreich sind.

Dazu interessant: SEO-Tipps für Online-Events

Social Media Clips posten

Highlight-Clips sind eine beliebte Contentform, um beispielsweise Ankündigungen oder Zusammenfassungen in den sozialen Netzwerken zu posten. Dies sind meistens kurze Videos, die Du aus dem Live-Content zusammenschneiden kannst. Teile sie auf Deinen Kanälen und mache so auf Deine Inhalte aufmerksam. So erhalten die Nutzerinnen und Nutzer einen kurzen Eindruck, was auf dem Live-Event zu sehen war. Du kannst die Clips an die Besonderheiten jeder Plattform anpassen. Zum Beispiel sind TikTok-Clips oft kurz und Trend-orientiert, während Instagram-Clips eher stilvoll und ästhetisch ansprechend aufbereitet sein könnten.

Mit Contentflow Videos schneiden – so geht’s

Infografiken gestalten

Hast Du eine Live-Veranstaltung mit verschiedenen Präsentationen durchgeführt, bei der es viele Daten und Fakten zu erfahren gab, kannst Du daraus Infografiken gestalten. Diese visuelle Form der Informationsvermittlung ist leicht zu konsumieren und eignet sich gut fürs Teilen auf Social Media. Man kann beispielsweise eine Serie von Infografiken kreieren, in denen die Informationen in kleinen Schritten vermittelt werden.

E-Books, Whitepaper oder Leitfäden zusammenstellen

Eine andere Idee ist es, E-Books oder Leitfäden zu erstellen. Das kann ratsam sein, wenn die vorangegangene Live-Veranstaltung tiefgreifende Informationen zu einem bestimmten Thema vermittelt hat. In einem E-Book lässt sich alles nochmals zusammenfassen. Alternativ kann man es auch dazu nutzen, um tiefer ins Thema einzusteigen. Ein Whitepaper oder E-Book bietet hohen Mehrwert fürs Publikum, weil es darin auch langfristig Informationen nachlesen kann.

Vorteile der Weiterverwertung von Live Content

Live Content

Die aufgezeichnenten Live-Inhalte lassen sich verhältnismäßig schnell neu aufbereiten. Foto: pr/cherry

Einige Vorteile sind kurzfristig, andere auf lange Sicht gut planbar. In beiden Fällen bekommst Du vor allem eines: mehr Reichweite, also die Inhalte erreichen auch die Menschen, die nicht an der Live-Veranstaltung teilnehmen konnten. Zudem machst Du potenziell neues Publikum neugierig, wenn Du ihnen kleine Teaser zeigst.

Ein weiterer Vorteil ist die Zeitersparnis. Denn den Hauptinhalt hast Du ja schon erstellt. Das heißt, Du musst nicht von vorne beginnen, Inhalte zu produzieren. Du arbeitest mit dem, was Du vorliegen hast und setzt es in verschiedenen Formaten um.

Je häufiger Du für Deine Zielgruppe relevante Inhalte teilst, desto mehr zeigst Du, dass Du über Expertise auf Deinem Gebiet verfügst. Vermittele so Deinen Zuschauerinnen und Zuschauern, wie viel Ahnung Du hast. Du kannst die vorhandenen Inhalte natürlich auch mit anderen Informationen anreichern.

Nachhaltigkeit ist auch ein beachtlicher Faktor. Denn Du nutzt die Ressourcen effizienter, wenn Du bestehende Inhalte weiterverwendest. Das gilt vor allem für größere Produktionsvorhaben. Zu diesem Thema haben wir uns übrigens in einem Artikel mit dem CO2-Verbrauch von Streaming auseinandergesetzt.

Aktuelles Beispiel

Um das Ganze zu veranschaulichen, stellen wir ein Beispiel vor, das zeigt, wie viel man aus Live Content nachhaltig herausziehen kann – ohne allzu großen Mehraufwand. Es handelt sich hierbei um eine Großveranstaltung: die Online Marketing Rockstars 2023 in Hamburg.

Die OMR sind mit ihren circa 70.000 Besucherinnen und Besuchern eine Veranstaltung in größerem Rahmen. Viele Events dieser Art oder ähnliche werden heute in einer hybriden Form geplant und umgesetzt. So war es auch in 2023 bei der OMR. Es gab zahlreiche Livestreams, die im Nachgang als Aufzeichnungen auf der Website erhältlich sind. Diese können sich Interessierte anschauen. Dafür mussten die Live-Mitschnitte aufgezeichnet, gespeichert und aufbereitet werden. So gibt es langfristig auf der Website die Option, die Live-Inhalte anzuschauen.

Zudem gab es neben anderen Aktivitäten beispielsweise einen Clip für einen Instagram-Post, der ein paar der Highlights zeigt. Dort erhalten die Followerinnen und Follower nicht nur ein paar Eindrücke, es wird auch auf die OMR24 verwiesen. Und dies ist nur eine Beispielaktivität, wie für dieses Projekt Live Content fürs Content-Marketing eingesetzt wird.

Screenshot des Instagram-Posts der OMR Live Content

Screenshot des Instagram-Posts der OMR

Fazit

Aus dem eigenen Live Content noch mehr herauszuholen, bedeutet, Zeit zu investieren. Der Aufwand hält sich jedoch in Grenzen. Vor allem aufwendige Live-Produktionen verursachen einiges an Kosten. Da lohnt es sich umso mehr, im Nachgang die Inhalte wiederzuverwerten. Für weniger aufwendige Livestreaming-Projekte empfehlen wir aber auch, mindestens in einem Brainstorming über die Inhalte zu diskutieren und zu überlegen, wie man sie weiter nutzen könnte. Dabei geht es natürlich nicht darum, das Publikum vollzuspammen, im Gegenteil. Zeige Deine Expertise und teile Deine relevanten Inhalte kontinuierlich.